Unsere Quartiere im Wandel
60 Jahre Wohnanlage „Alsterredder“ in Sasel
Wohnen im Alstertal
An der Grenze zum Stadtteil Poppenbüttel liegt im Nordosten Hamburgs ein Familienidyll mit Zukunft: Sasel punktet durch den Mix aus Stadtleben, dörflichem Charakter und Nähe zum Alsterlauf. Der Stadtteil ist bekannt für seine ruhige Wohnatmosphäre mit vielen schönen Einfamilienhäusern, modernen Wohnanlagen und historischen Villen. Unsere Mitglieder wohnen hier inzwischen in fünf Wohnanlagen – die ersten unserer insgesamt 285 Wohnungen bauten wir bereits im Jahr 1960, die vorerst letzten stellten wir im Jahr 2024 fertig. Vor 60 Jahren entstanden im Alstertal die ersten Wohnungen unserer Wohnanlage „Alsterredder“.
Für unser Neubauprojekt erhielten wir im Jahr 1964 den Baugenehmigungsbescheid, der den Startschuss für eine neue Wohnanlage setzte: Im Saselbergring entstanden in den Jahren 1965 und 1966 ein achtgeschossiges Haus, ein viergeschossiges Gebäude sowie mehrere zwei- und dreigeschossige Wohnzeilen mit insgesamt 147 Wohnungen. Bereits 1965 konnten die ersten Mitglieder in ihr neues Zuhause einziehen. Auf einer Fläche von 10.332 Quadratmetern schufen wir modernen, komfortablen Wohnraum, wobei die durchschnittliche Wohnungsgröße 70 Quadratmeter betrug. Doch damit war das Baugeschehen in Sasel längst nicht abgeschlossen – parallel verfolgten wir weitere Projekte in unmittelbarer Nachbarschaft.
Baubetreuung als neues Geschäftsfeld in den 1960er Jahren
In den 1960er Jahren erschlossen wir uns im Bereich Wohnungsbau ein neues Geschäftsfeld. Neben dem Bau und der Bewirtschaftung eigener Wohnanlagen übernahmen wir zunehmend auch Bau- und Verwaltungsaufgaben für Dritte. Diese sogenannte Baubetreuung umfasste die gesamte Projektkette, von der Planung über die Bauleitung bis hin zur Übergabe der fertigen Gebäude. Zwischen 1962 und 1967 begleiteten wir so die Errichtung von 40 Mietwohnungen und zehn Garagen. Zusätzlich planten, bauten und verkauften wir 39 Eigenheime für private Bauherren.
Auch in Sasel selbst entstanden im Zuge dieser Entwicklung neben den knapp 150 Wohnungen des „Alsterredder“ weitere 15 Reihenhäuser und 14 Doppelhaushälften. Die Planungen dafür begannen bereits 1963. Ursprünglich waren 24 Reihenhäuser und acht Doppelhaushälften vorgesehen, doch die große Nachfrage nach den Doppelhäusern führte zu einer Anpassung der Pläne. Mit durchschnittlich 140 Quadratmetern pro Doppelhaushälfte und rund 120 Quadratmetern pro Reihenhaus boten diese neuen Eigenheime großzügigen Wohnraum. Die Verkaufspreise lagen bei durchschnittlich 142.000 bzw. 121.000 D-Mark. Alle Objekte konnten noch während der Bauphase 1965 an ihre neuen Eigentümerinnen und Eigentümer übergeben werden. Für jedes dieser Projekte entwickelten wir individuelle Finanzierungsmodelle, die sich an den jeweiligen Familien- und Einkommensverhältnissen orientierten.
Neue Herausforderungen – Energie und Wandel
Kaum ein Jahrzehnt nach Fertigstellung der Wohnanlage sahen wir uns neuen globalen Herausforderungen gegenübergestellt: den Folgen der Ölkrise der frühen 1970er Jahre. Aufgrund der drastisch gestiegenen Heizölpreise mussten wir unsere Energieversorgung umstellen. Unser Mitgliedermagazin titelte 1981 treffend: „Unsere Maßnahmen zur Sicherung der ‚Warmen Stube‘.“
Bis 1974 hatten wir mit Begeisterung auf Heizwerke mit leichtem Heizöl gesetzt, denn es war günstig und bewährt. Doch die Preisentwicklung zwang uns zum Umdenken. Mit Unterstützung öffentlicher Stellen und dank der solidarischen Beteiligung unserer Mitglieder, die durch die Zeichnung zusätzlicher Geschäftsanteile zum Umbau beitrugen, konnten wir unsere Heizsysteme von Öl auf Erdgas umstellen. Diese Investition zahlte sich nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich aus – für die Genossenschaft ebenso wie für ihre Mitglieder.
| 1975 | 1981 | |
| Fernwärme | 40,2 % | 44,8 % |
| Eigenbetriebene Sammelheizung: Öl | 33,2 % | - |
| Wohnungsbezogene Heizungsanlagen wie Elektrospeicheröfen u.a. | 11,0 % | 13,5 % |
| Ofenheizungen | 13,2 % | 9,6 % |
| Eigenbetriebene Sammelheizungen: Gas | 2,4 % | 32,1 % |
Heizungsarten der Genossenschaft 1975 und 1981
Heute gehen wir diesen Weg konsequent weiter: Wo immer möglich, stellen wir unsere Heizsysteme auf Fernwärme um. Das bedeutet, dass die Wärme zentral, zum Beispiel in eigenen (Block-)Heizkraftwerken erzeugt wird und unsere Wohnungen über ein Rohrleitungsnetzwerk versorgt.
Gemeinschaft, die verbindet
Neben baulichen und technischen Entwicklungen ist vor allem das genossenschaftliche Miteinander ein Aspekt, der das Leben in unseren Wohnanlagen ausmacht. Zum 25. Jubiläum der Wohnhäuser im Saselbergring organisierten die Bewohnerinnen und Bewohner ein großes Fest, ein buntes Miteinander mit vielen Ideen, Spielen und Attraktionen für Jung und Alt. Dieses Engagement zeigt bis heute, was unsere Genossenschaft verbindet: das gelebte Miteinander, das sich über Generationen hinweg fortsetzt.