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Teil 1: Wege aus der Einsamkeit

Mit unserer Serie zum Thema Einsamkeit wollen wir Ihnen helfen: Die durch Corona verursachte soziale Isolation hat den Fokus darauf verschärft. Beinahe jeder Mensch ist irgendwann in seinem Leben von Einsamkeit betroffen. Doch es gibt Wege, diese zu überwinden. Welche das sind, haben wir zum Auftakt unserer Serie mit Marion Rinck vom Diakonischen Werk Hamburg besprochen.

Frau Rinck, was verstehenSie unter dem Begriff „Einsamkeit“?

Marion Rinck: Dafür gibt es tatsächlich eine genaue Definition. Und zwar ist Einsamkeit die von einem Menschen wahrgenommene Diskrepanz zwischen seinen gewünschten und seinen tatsächlich vorhandenen sozialen Beziehungen. Vor allem aber ist es ein Gefühl, das nicht von der Anzahl unserer sozialen Kontakte abhängt. Es zählt, ob wir uns verbunden fühlen und unserem Leben Sinnhaftigkeit zusprechen.

Wie kann es zu dieser Diskrepanz, diesem Gefühl kommen?

Marion Rinck: Einsamkeit entsteht meistens dann, wenn sich Umbrüche in unserem Leben ereignen und gewohnte Strukturen wegfallen. Ein Beispiel ist der Wechsel von der Schule zur Ausbildung oder zum Studium. Auch das Berufsende mit dem Eintritt in den Ruhestand ist so eine sensible Phase. Und natürlich gilt das auch für die Trennung vom Partner oder der Partnerin durch Tod oder Scheidung.

Welche Menschen sind eher von Einsamkeit betroffen?

Marion Rinck: Einsamkeit betrifft Millionen von Menschen in Deutschland und geht durch alle Alters- und Gesellschaftsgruppen. Besonders Leidtragend waren während der Pandemie Kinder und alte Menschen, da sich diese Gruppen am wenigsten selbst helfen können. Aber auch Teenager und Singles sind von Einsamkeit betroffen. Verstärkend wirken finanzielle Armut und hohes Alter bzw. körperliche Immobilität. Wer jeden Cent zweimal umdrehen muss, bevor er ihn ausgeben darf, kann das HVV-Ticket oder die Kinokarte nicht bezahlen und wer sehr betagt und körperlich beeinträchtigt ist, verlässt die Wohnung nicht.

Was kann ich tun, wenn ich mich manchmal einsam fühle und etwas dagegen unternehmen möchte?

Marion Rinck: Da empfehle ich Ihnen zunächst ein kleines Experiment:Nehmen Sie sich einen Stift und ein Blatt Papier und schreiben Sie über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen vor dem Zubettgehen auf, welchen Moment des Tages Sie besonders genossen haben. Dadurch lenken Sie den Blick auf das Positive und auf Ihre inneren Bedürfnisse. Sie finden Antwort auf die Fragen: Was tut mir besonders gut? In welchem Bereich kann ich meine Fähigkeiten besonders gut einbringen? Kann ich diese Dinge mit anderen teilen oder eignen sie sich für ein freiwilliges Engagement?

Wenn auch Sie sich einsam fühlen oder Jemanden kennen, wenden Sie sich an unseren Teamleiter Vermietung & Soziales, Herrn David Rogalla, unter d.rogallaschiffszimmerer.de oder 040-63800-222 oder an Frau Marion Rinck vom Diakonischen Werk. Sie erreichen sie unter rinckdiakonie-hamburg.de oder 040 339817-02.

Welche weiteren Angebote wir in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk für Sie haben, erfahren Sie hier. Das vollständige Interview finden Sie in der nächsten "Bei Uns".